LTx - Tagebuch einer Transplantation
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Uwe Alberti, knapp fünfzig, steht mitten im Leben. Eine Familie, eine eigene
Firma und ausgefallene Hobbys, mit denen der Alltagstrott Abwechslung
erhält.
Eine plötzliche Erkrankung der Leber wirft alles über den Haufen. Wie
lebensbedrohlich der Zustand ist, wird erst Wochen später klar.
Plötzlich reiht er sich ein in die Warteschlange nach einem Spenderorgan.
Tausende warten in Deutschland, tausende sterben, bevor ein Organ zur
Verfügung steht.
Mangel macht manchmal kriminell oder lässt zu unkonventionellen
Methoden greifen. Auch hier gibt es plötzlich eine Lösung.
Dieses Tagebuch beschreibt sein Leben vor der Erkrankung und die
schweren Schritte in ein neues altes Leben.
Leseprobe hier
Zur ersten Buchlesung am 15. März ein Bericht der Thüringer Allgemeine
Bewegendes Tagebuch einer Transplantation
In einem Tagebuch beschreibt der Apoldaer nun die Zeit vor der Erkrankung und die schweren Schritte in ein
neues, altes Leben. Am vergangenen Freitag präsentierte er das entstandene Buch vor über 100 Zuhörern in der
Lutherkirche.
Im Werk selbst geht es um das Leben, den Tod, das Thema Transplantation und natürlich um die Liebe. „Der
Liebe meiner Frau verdanke ich es, heute hier sitzen zu dürfen“, sagt der 51-Jährige. In erster Linie ist das Buch
auch ein Dankeschön an sie, die ihm mit einem Teil ihrer Leber das Leben rettete.
Es soll aber auch zum Nachdenken über das Thema Organspende anregen. Aus diesem Grund liegt dem Buch
auch ein entsprechender Ausweis bei.
Die „Löffellliste“, wie Uwe Alberti den Zettel mit seinen Lebenswünschen nennt, war fast abgearbeitet. Alles, was
er einmal machen wollte, war notiert. Der Garten, das Klettern, Tauchen im Meer, Konzertbesuche, die Arbeit als
Fernsehtechnikmeister, der große Traum vom Fliegen waren abgehakt. Die Liste war leer, als der 15. August auf
dem Kalenderblatt stand – der Tag nach dem Schweiz-Aufenthalt am Eiger und Tag eins der Krankheit.
34 Aufenthalte und 250 Übernachtungen in Kliniken später, begann ein neues altes Leben – ein Leben in dem
auch Kleinigkeiten einen großen Stellenwert einnehmen. So erlebte Uwe Alberti erst kürzlich den ersten Besuch
im Schwimmbad seit über drei Jahren. Die letzten OP-Schläuche hatten dies bis jetzt verhindert .
Das Buch, das Alberti in eigener Regie verlegt und in seinem Laden an der Jenaer Straße verkauft, fesselt den
Zuhörer. Die Geschichte bewegt, nicht nur zum Nachdenken, sondern auch zum Handeln. Sie regt an, sich nicht
nur mit dem Thema Organspende, sondern auch mit dem Leben und dem Tod auseinanderzusetzen. Es handelt
sich dabei häufig um Tabu-Themen.
Die Albertis tun viel um dies zu ändern.
Sascha Margon, Thüringer Allgemeine, 19.03.2013