Organspende
Stellen Sie sich das Schlimmste vor: Es klingelt an der Tür, ein Polizist steht da und muss Ihnen mitteilen, dass Ihr Liebster, Ihre
Frau, Ihr Kind, Ihre Eltern bei einem Unfall schwerst verletzt wurden und im Sterben liegen.
In diesem Moment von Unglaube, Verzweiflung, Trauer und Wut rasen alle Gedanken in Ihnen.
Es ist unfassbar.
Und dann kommt noch ein Arzt, der Sie fragt, ob er dem Sterbenden die Leber, Nieren, Herz, Lunge entnehmen dürfe. Jetzt sind
Sie plötzlich wieder hellwach und ein empörtes und endgültiges NEIN schreit aus Ihnen heraus.
Was aber, wenn Sie vor Jahren bereits gemeinsam darüber gesprochen haben, dass er sich mit diesem Thema befasst hat und
seinen letzten Willen in einem Organspenderausweis dokumentierte: Ich WILL, wenn es dann doch mal passieren sollte, einem,
zwei, drei, fünf, acht Menschen mit einem meiner Organe das Leben in letzter Minute retten.
Menschenleben retten am Tage des eigenen Sterbens.
Wenn Sie davon bereits wüssten, würde Ihnen eine solche Bitte eines Arztes nicht mehr absurd und pietätlos vorkommen, Sie
könnten in Ihrer Trauer und Ihrem Schrecken sagen: Ja, er wollte es so. Oder er hatte sich festgelegt, NICHT zu spenden. Auch
das ist für jeden in Ordnung, der sich damit befasst hat und es für sich so entschied.
Ein Organspendeausweis ist nicht für sie wichtig, sondern für ihre Angehörigen.
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Meine Frau Silke hat mir - aus Mangel an einem Spenderorgan - einen großen Teil ihrer Leber geschenkt. Über diesen Sonderfall der
Organtransplantation gibt es hier zwei Filme von Judith Noll bei Salve.TV und von Lisette Keller bei ERF1
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Rechtlich abgesichert ist der Lebend-Organspender nur unzureichend. Dazu einen Beitrag von “Escher” - mdr-Fernsehen
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und in der als pdf
Ausweis kann hier herunterladen werden
Film “Der Mann mit der roten Brille”
Film “Hintergrundgespräch zum Film”
Über die Transplantation, die Zeiten davor und danach, habe ich ein Buch geschrieben.
Mehr Infos hier
Ein halbstündiges Feature von Kai-Uwe Kohlschmidt (www.kaiuwekohlschmidt.net)
gibt es hier zu hören. (26MB ca. 1min Ladezeit)
Die Reise des Lazarus - Vom Hirntod bis zur Organentnahme
Das Feature begleitet den Organspendeprozess von der Hirntoddiagnose bis zur
vollzogenen Organexplantation.
Erstmals öffnen sich für eine Radiosendung die Türen zu einem Operationssaal
dieser sensiblen Problematik.
"Das Todesverständnis des heutigen Menschen ist so vielfältig wie seine Geschichte
und seine Kultur. Die naturwissenschaftlich orientierte Medizin befasst sich mit dem
Tod als biologischem Lebensende des Menschen – unabhängig von kulturellen,
soziologischen und weltanschaulich-religiösen Besonderheiten."
Quelle: organspende-info.de - eine Seite der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA)
Es ist ein heikles Thema, das Fragen aufwirft. Ist der Hirntote wirklich tot oder ein Sterbender? Gibt es ethische Grenzen?
Wie verläuft der Prozess der Organentnahme ab dem Zeitpunkt der Hirntoddiagnose? © d-radio und mdr
© DSO